PKV bei Umzug und Jobwechsel: So behalten Sie Ihren privaten Krankenversicherungsschutz nahtlos – Fristen, Tarifwechsel & Tipps
Ein Umzug in eine neue Stadt bringt viele Aufgaben mit sich – vom Möbeltransport bis zur Anmeldung beim Einwohnermeldeamt. Wer privat krankenversichert ist und außerdem den Job wechselt, steht besonderer Herausforderungen gegenüber. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf es ankommt, wenn Sie bei einem Wohnorts- und Jobwechsel Ihren PKV-Schutz „mitnehmen“ wollen, ohne Nachteile zu riskieren.
Was ändert sich bei Wohnortwechsel?
Adressänderung und Meldung
Ihre Adresse müssen Sie Ihrer privaten Krankenversicherung stets mitteilen – das ist Teil der Vertragspflichten. Egal ob Sie in derselben Stadt bleiben oder weiter weg ziehen: Mit der neuen Anschrift sollten Sie auch Versicherungsscheine, Beitragsrechnungen und Korrespondenz aktualisieren lassen. Unter Umständen kann der neue Wohnort Einfluss auf Zuständigkeiten haben, etwa wenn Ihr Versicherer regionale Bedingungen berücksichtigt oder örtliche Ärzte relevant sind.
Beihilfe bei Beamten und Restkostentarife
Wenn Sie Beamter sind, gilt: Ihre Beihilfe kann je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen. Ziehen Sie in ein anderes Bundesland, kann sich das Verhältnis zwischen Beihilfe und privat abzuschließenden Restkosten-Tarifen ändern. Es ist zu prüfen, ob Ihr bisheriger Tarif auch unter den Beihilfevorschriften Ihres neuen Dienstherrn weiter passt oder ob Anpassungen nötig sind – etwa ein Tarifwechsel.
Welche Folgen hat ein Jobwechsel für Ihren PKV-Status?
Überschreiten oder Unterschreiten der Versicherungspflichtgrenze
Für Angestellte gilt: Verdienen Sie über der Jahresarbeitsentgeltgrenze, sind Sie in der Regel versicherungsfrei und können privat krankenversichert bleiben oder es werden Sie neu privat versichert. Liegt Ihr Einkommen unter dieser Grenze, besteht Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). In solchen Fällen müssen Sie entweder in die GKV wechseln oder eine Befreiung von der Versicherungspflicht beantragen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Selbständigkeit, Teilzeit oder Auszeit
Wenn Sie selbständig werden oder Ihre Arbeitszeiten erheblich reduzieren (z. B. Teilzeit, Elternzeit, Pflegezeit), entfällt in der Regel der Arbeitgeberzuschuss zur PKV. Die gesamte Beitragspflicht liegt dann bei Ihnen. Auch wenn das Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt, bleibt die private Krankenversicherung bestehen – unter bestimmten Voraussetzungen und mit eventuellen Beitragszuschüssen oder Anpassungen.
Tarifanpassungen und Kündigungsrechte
Tarif prüfen und anpassen
Ein Wohnortwechsel allein ermöglicht selten einen Tarifwechsel, aber veränderte Lebensumstände durch Jobwechsel tun das durchaus. Prüfen Sie, ob Ihr jetziger PKV-Tarif zu Ihrem neuen Gehalt, Ihren neuen Leistungen oder anderen Rahmenbedingungen passt. Oft gibt es innerhalb der PKV verschiedene Leistungspakete, die angepasst werden können – etwa mit höherem Selbstbehalt, besseren oder reduzierten Wahlleistungen.
Sonderkündigungsrecht und Fristen
Wenn Sie durch Änderung Ihres Jobs oder Einkommen zur GKV zurückkehren müssen, greift ein Sonderkündigungsrecht gegenüber der PKV. Die Kündigung muss in der Regel innerhalb eines bestimmten Zeitraums erfolgen und eine Mitgliedsbescheinigung der neuen GKV als Nachweis beigefügt werden. Für normale Tarifwechsel gelten Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen des jeweiligen PKV-Vertrags.
So behalten Sie Ihren Schutz nahtlos bei
- Planen Sie Umzug und Jobwechsel frühzeitig und sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Versicherer über mögliche Anpassungen.
- Legen Sie Ihr neues Einkommen offen, damit Beitragsberechnungen korrekt erfolgen und Zuschüsse korrekt beurteilt werden können.
- Sichern Sie sich durch Nachweise wie Arbeitgeberbescheinigungen oder GKV-Mitgliedsbescheinigungen ab, um Sonderkündigungsrechte oder Tarifwechsel bei Jobwechsel nutzen zu können.
- Überprüfen Sie insbesondere als Beamter, ob sich die Beihilfe-Regelungen ändern und ob Ihr Restkostentarif weiterhin passt.
Fazit
Wohnortwechsel und Jobwechsel können den Versicherungsschutz in der privaten Krankenversicherung herausfordern – aber mit der richtigen Vorbereitung lassen sich Probleme vermeiden. Überlegen Sie, wie sich Ihr Einkommen verändert, wo Sie künftig leben und welche Leistungen für Sie wichtig sind. Nutzen Sie Ihre Rechte bei Tarifwechsel oder Kündigung und sorgen Sie dafür, dass Ihr Schutz nahtlos fortbesteht.
Handeln Sie am besten sofort: Klären Sie die Situation mit Ihrem Versicherer, vergleichen Sie Tarife und lassen Sie sich beraten – so gehen Sie sicher, dass Ihre PKV auch nach dem Umzug und Jobwechsel optimal passt und Sie nicht überversichert oder unterversichert sind.